Beim Schlenkkolben handelt es sich um eine spezielle Form des Laborkolbens, die vor allem in Zusammenhang mit der sogenannten Schlenktechnik zur Anwendung kommt.
Dieses vom deutschen Chemiker Wilhelm Schlenk (1879 bis 1943) entwickelte chemische Arbeitsverfahren dient dazu, luft- oder feuchtigkeitsempfindliche Substanzen unter Verwendung von Vakuum oder Inertgasen wie Stickstoff und Argon handhaben zu können. Es eignet sich aber ebenso für den gefahrlosen Umgang mit leicht flüchtigen, giftigen Medien.
Schlenkkolben sind birnenförmig rund und verfügen neben einer Schliffverbindung über einen Seitenarm mit Ventil. Dieser ermöglicht den Anschluss des Kolbens an eine Schutzgas-Vakuum-Anlage, über die er entlüftet und mit Inertgas beschickt werden kann.
Darüber hinaus können die Gefässe in Verbindung mit einer sogenannten Schlenkfritte zur Anwendung kommen. Das auch als Umkehrfritte bezeichnete Laborgerät wurde speziell dafür konzipiert, luft- oder wasserempfindlichen Suspensionen unter Schutzgasbedingungen in Flüssigkeit und Feststoff aufzutrennen.
Die Einsatzmöglichkeiten der Schlenkkolben im Labor sind äusserst vielfältig. Um den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Anwendungsfelder gerecht zu werden, stellen wir die Gefässe nach Kundenvorgabe her. Das bedeutet: Sie können das Nennvolumen (den Inhalt) frei wählen, sowie Schliffe und Ventile entsprechend Ihrer Bedürfnisse definieren. Folgende Ventile stehen zur Auswahl:
Alle Schlenk-Apparaturen und -gefässe, fertigen wir ausschliesslich nach Kundenwunsch an. Haben Sie bereits genaue Vorstellungen von Ihrem Produkt, können Sie uns diese über unser Anfrageformular zusenden. Laden Sie einfach eine Zeichnung oder eine PDF-Skizze hoch oder beschreiben Sie, was Sie benötigen. Wir erstellen Ihnen gern ein individuelles Angebot.
Sie wünschen eine ausführliche Beratung? Dann setzen Sie sich einfach mit einer Ansprechperson Ihrer Wahl in Verbindung und vereinbaren Sie einen Termin. Gern besuchen wir Sie vor Ort, um uns eingehend über Ihre Anforderungen zu informieren und Ihnen entsprechende Vorschläge unterbreiten zu können.
Der Raum zwischen dem Kolbenboden und der Gaseinleitung fällt verhältnismässig schmal aus, wodurch das Inertgaspolster über der luft- und wasserempfindlichen Substanz nicht sehr dick ist. Bei der Arbeit am offenen Kolben sollte deshalb immer ein leichter Schutzgasstrom anliegen, um das Einströmen von Luft sicher zu verhindern.
Wir fertigen die Kolben aus Borosilikatglas. Dieses zeichnet sich durch eine sehr gute Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit aus und eignet sich damit optimal für den Einsatz im Labor. Die maximale Arbeitstemperatur dieses Materials liegt bei 500 °C, die Glasübergangstemperatur bei 525 °C.
Gegenüber den meisten Chemikalien verhält sich Borosilikatglas inert. Unter dauerhafter Einwirkung von Flusssäure, konzentrierten Laugen wie Natronlauge oder konzentrierter, heisser Phosphorsäure wird es jedoch angegriffen.
Alternativ können Sie ein Schlenkrohr nutzen. Dieses ist deutlich höher und schlanker als der Kolben und nur am Boden gerundet. Dank der langgezogenen Konstruktion ist es möglich, darin befindliche luft- oder wasserempfindliche Medien mit einer hohen Inertgassäule zu überdecken. Somit ist auch bei offenem Kolben kein Sauerstoff- oder Feuchteeintrag zu befürchten.
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